Zurück

HSK 13: Ein „Geburtstagsgeschenk“ (15/01/08)

Im „Bruderkampf“ gegen HSK 14 fehlte u.a. Thomas Woisin, der sich ins Ausland abgesetzt hatte, um (in Rom) seinen 55. Geburtstag zu feiern. Die Glückwünsche müssen notgedrungen hier nachgereicht werden, und ein „Geschenk“ haben wir auch. Eigentlich wäre HSK 14 nach 2006 wieder mit einem 4 ½ - 3 ½ an der Reihe gewesen, aber einige hatten - auf beiden Seiten - wohl etwas dagegen.
Jan Zierott (Brett 4) gab seine Partie gegen Thomas Anger bereits nach 7 (!) Zügen auf. Unser neuer Teamchef, Holger Winterstein, sonst für die „schnellen“ Resultate zuständig, wird es Thomas nicht übel genommen haben.
Gunnar Klingenhof war am 25/05/07 gegen Königsspringer 5 ein ähnlich schneller Sieg gelungen. Das Match verloren wir trotzdem. Wie würde es dieses Mal ausgehen?
Um 20.25 h hatte unser Ergänzungsspieler, Dr. Jürgen Koch, an Brett 8 gegen Wilhelm Graffenberger (immerhin im Klubturnier 2007 mit 8 aus 9 souverän in die C-Klasse aufgestiegen) erfolgreich „zugeschlagen“. Nicht nur wegen des Resultats: Vielen Dank für den Einsatz!
Eine Viertelstunde später nötigte Robert Boels (Brett 1) keinen Geringeren als Wilfried Rühr zur Aufgabe.
Von diesem 3-0 „lebten“ wir ein Fußballspiel lang, bis sich Gunnar Klingenhof (Brett 7) etwas überraschend eine Niederlage gegen Stanislaw Frackowiak erlauben durfte (22.20 h).
Fünf Minuten später stellte Holger Winterstein (Brett 2), der offensichtlich für sich die „Kreativität der Langsamkeit“ wieder entdecken möchte, gegen Ricardo Quibael mit einem gewonnenen Turmendspiel den alten Abstand wieder her.
Nach einer weiteren halben Stunde war alles entschieden: Reinhard Ahrens (Brett 6) erreichte - nach der anschließenden Analyse mit etwas Glück - ein Remis gegen Werner Haak.
Unmittelbar danach nahm Klaus von Bargen (Brett 5) als Weißer mein Remisangebot dann doch (zähneknirschend) an.
An Brett 3 ging das Duell Manfred (Stejskal) gegen Manfred (Mumme) danach noch fast über die volle Distanz, bis letzterer die Partie noch am gleichen Tag beenden wollte und sich zu einem ewigen Schach bereit fand (23.45 h).
5 ½ - 2 ½: Nach dem am nächsten Tag (d.h. eine halbe Stunde später) erstellten Kurzbericht auf der Homepage der „obersten Heeresleitung“ mittelfristig gesehen „nicht mehr als zwei Punkte gegen den Abstieg“.
„Momentaufnahme 1“: Platz 2 hinter dem SK Union Eimsbüttel 3, siegreich mit 6-2 über den SV Diagonale 2, unseren nächsten Gegner (DWZ-Prognose: Abstiegsplatz 9). Vor drei Jahren gewannen wir mit dem knappsten aller Ergebnisse.

 

“Mit schöner Gleichmäßigkeit“ (24/01/08)

An einem verregneten Abend durften wir in Harburg beim SV Diagonale 2 antreten. Zum Glück funktionierte die Heizung. Wer sich „die Petersilie verhageln“ lassen musste, war ziemlich lange unklar.
Um 21.20 h überließ Thomas Woisin, nach seiner freiwilligen Rückkehr aus Rom wieder im Team (Brett 4), seinem Gegner den Punkt, weil er sich (mit südländischem Temperament?) „veropfert“ hatte. Reinhard Ahrens (Brett 7) sollte es besser machen.
Doch der Reihe nach.
Zehn Minuten später willigte der andere Thomas (Anger) an Brett 5 in ein Remis ein. Von Versagen kann keine Rede sein: Es geht halt nicht immer mit einem „Schnellschuss“.
Wir lagen immer noch zurück. Dann (21.35 h) konnte unser Teamchef Holger Winterstein (Brett 2) seine (zu) vielen Mehrbauern erfolgreich verwerten.
Der Berichterstatter (Brett 6) lief mit Schwarz nie Gefahr, seine Partie zu gewinnen oder zu verlieren, und so kam es um 22.10 h zu einem Remis durch Zugwiederholung: 2-2.
Das konnte er sich mit „Blick“ auf das Nachbarbrett erlauben, wo Reinhard Ahrens seinen Gegner in einer sehenswerten Position zu längerem Nachdenken und zur Aufgabe zwang (22.20 h).
Ahmad Yousofi, mit der Empfehlung eines Sieges aus der 1. Runde von HSK 20 für Brett 8 „ausgeliehen“, eroberte kurz vor der ersten Zeitkontrolle (22.55 h) durch ein Abzugsschach die Dame und nahm damit dem Gegner alle Lust am Weiterspielen. Danke für das Aushelfen! Damit hatten wir bereits die halbe Miete, einen Mannschaftspunkt, eingefahren.
Ahmads „Chauffeur“, Manfred Stejskal, der inzwischen auch die „Kapitänsbinde“ von Holger übernommen hatte, benötigte an Brett 3 fast die volle Zeit, um trotz eines Minusbauern über etliche Schachs eine Remisstellung zu erreichen.
Zwei Minuten danach (23.37 h) stand das Endergebnis fest:
Robert Boels hatte mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm seine Zeitnotphase überstanden, vermochte aber kurz vor Ende der „Nachspielzeit“ zu einem reinen Turmend-spiel zu vereinfachen, in dem er mit dem „Umgehungstrick“ sogar den gegnerischen Turm einheimste - und das an Brett 1.
5 ½ - 2 ½: Das hatten wir doch gerade erst, und es führte zu „Momentaufnahme 2“: Wir bleiben in der Spitze; aber es sind ja nicht mehr als zwei (weitere) Punkte gegen den Abstieg (siehe oben) - oder? Schließlich lautet unsere DWZ-Prognose: Platz 7, und wir sind bereits in der letzten Saison unangenehm aufgefallen, weil wir uns nicht an die Einschätzung gehalten haben. Weitere Erfolge dürfen wir uns beinahe schon nicht mehr „leisten“.

Axel Horstmann

 

P.S. Zum ersten Match steuert Holger Winterstein auch eine Partie bei, und er verbindet seine Analyse mit einer Empfehlung von Karsten Müllers Endspiel-DVD von ChessBase.

Winterstein,Holger (1797) - Quibael,Ricardo (1738) [B12]
HMM HSK 13 - HSK 14 (1.2), 15.01.2008
[Holger]

1.e4 c6 2.d4 d5 Bis vor kurzem war Caro Kann für mich immer eine sehr unangenehme Antwort auf 1.e4. Fast immer wurde ich gezwungen, meinen guten weißfeldrigen Läufer gegen den schlechten schwarzen zu tauschen. Nigel Davies hat auf seiner DVD "e4 for creative attakers" eine Empfehlung gegeben, die ich in dieser Partie umzusetzen versucht habe. 3.f3!? dxe4 4.fxe4 e5 5.Sf3 exd4 6.Dxd4 Dxd4 7.Sxd4 Lc5 8.Le3 Sd7 9.Lc4 Sgf6 10.Sd2 Se5 11.Lb3 Lg4 Sein erster schwächerer Zug, versperrt das Feld für die Springer. 12.0-0 Fritz hatte für mich hier allerdings auch stärkere Züge. [12.Sxc6! Lxe3 13.Sxe5 Lh5] 12...0-0-0 13.c3 Lh5 14.Tf5 The8 15.S2f3 Ld6 16.Lg5 Lg6

Aufgepasst! Kann Schwarz hier eine Qualität gewinnen, wenn Weiß, wie ich es in meiner Partie getan habe, auf schnöden Bauerngewinn zielt? 17.Lxf6 gxf6 18.Txf6 Sg4 und der Turm ist gefangen. 19.Txf7 Lxf7 20.Lxf7 Txe4 21.Le6+ Doch nun muss der Schwarze um seinen Turm zittern! 21...Kc7 besser wäre Kb8 gewesen, denn jetzt ist der Qualitätsverlust für Schwarz unausweichlich geworden. 22.Lf5 Txd4 23.Sxd4 Tg8 24.h3 Se3 25.Le4 h6 26.Te1 Sc4 27.b3 Se5 28.Sf5 Lc5+ 29.Kf1 h5 Jetzt fand ich es an der Zeit, einem ungleichfarbigen Läuferendspiel auszuweichen. 30.Ld5 cxd5 31.Txe5 Kc6 32.Se7+ Lxe7 33.Txe7

Hatte ich nach der Meinung von Fritz eben noch um die 1,5 Bauern Vorteil, so ist er jetzt auf einen halben Bauern geschrumpft. Der Abtausch der beiden Leichtfiguren war wohl nicht so günstig für mich. 33...Tf8+ Allerdings folgen jetzt ein paar unnötige Schachs. 34.Ke2 Tg8 35.Kf3 Tf8+ 36.Kg3 Tg8+ 37.Kh2 Tg5 38.g3 a6 39.Kg2 a5 40.Tf7 Te5 41.Kf2 b6 42.g4 hxg4 43.hxg4 b5 44.a3 b4 45.cxb4 axb4 46.a4 d4 47.Tf3 Inzwischen hat das Programm wieder ein klares Votum für meine Stellung abgegeben. 47...Tg5 48.Tg3 Kd5 49.Kf3 Ke5 50.Tg1 Kd5 51.Kf4 Tg8 52.g5 Tf8+ 53.Kg4 d3 54.g6 Kd4 55.g7 Tg8 56.Kf5 Kc3 57.a5 Kxb3 58.Kf6 Kc2 Ab jetzt ist es nur noch abzählen, und reine Nervensache. 59.Kf7 Txg7+ 60.Kxg7 d2 61.a6 d1D 62.Txd1 Kxd1 63.a7 b3 64.a8D b2 Der Rest ist Routine. Wer diese Endspiele erlernen möchte, sei auf die Endspiele 1 DVD von unserem Klubmitglied Dr. Karsten Müller hingewiesen. 65.Dd5+ Kc2 66.Dc4+ Kd1 67.Dd3+ Kc1 68.Dc3+ Kb1 69.Kf6 Ka2 70.Da5+ Kb3 71.Db5+ Kc2 72.Dc4+ Kd1 73.Dd3+ Kc1 74.Dc3+ Kb1 75.Ke5 Ka2 76.Da5+ Kb1 77.Kd4 Kc1 78.Dc3+ Kb1 79.Kc4 Ka2 80.Da5+ Kb1 81.Kb3 Kc1 82.De1# 1-0

Zurück