HSK 12: Überraschungen sind vergessen!

In der 5. Runde gab es gegen den Spitzenreiter SVg Blankenese eine hohe Niederlage. Mit dem 1½:6½ sind wir aber sicherlich deutlich unter Wert geschlagen worden. Trotzdem war es kein Wunder, denn wir mussten auf unsere Stammbretter 1 (Ricardo Quibael) und 2 (Markus Weise) verzichten. Außerdem mussten Wolfgang Nagel (Nr. 7) und Astrid von Holten (Nr. 9) absagen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Klaus Hadenfeld (HSK 20, Brett 7) und Wilhelm Graffenberger (HSK 22, Brett 8) spontan ihren Einsatz zusagten. Sie hielten unser durchschnittliches DWZ-Minus mit 169 in noch erträglichen Grenzen, zumal mit Arijit Gupta der Spitzenspieler von Blankenese (DWZ 2048, ELO 2098) an Brett 8 (!) antreten durfte. Beiden an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank!!! Ihr habt euch großartig geschlagen, trotz eurer Niederlagen! Und wenn man, wie Wilhelm, gegen Arijit verliert, ist das sicher kein Beinbruch. Bei Spielbeginn waren nur drei Blankeneser aus der Mannschaft anwesend, nach ca. 10 Minuten kam der Vierte, so dass wir schon mal 10 Minuten gut hatten. Taktik oder Selbstüberschätzung von Blankenese? Ich glaube nicht an taktische Geplänkel, denn nach ca. weiteren 10 Minuten hatte ich meinen Gegner vollkommen im Griff. Eine kurze Partieanalyse am Ende des Berichts. Auf jeden Fall mussten Klaus (er spielte gegen Valeriya Kotyk, die Mutter unseres jugendlichen U 12-Talents Michael Kotyk, der aus Blankenese zu uns gekommen ist, antreten) und Olaf Voß (Brett 5) nach ca. zwei Stunden aufgeben, beide hatten eine Qualität weniger, und beide waren mit einem DWZ-Minus von 137 bzw.158 auch "papiermäßig" deutlich im Nachteil. Eine halbe Stunde später stand es durch meine Niederlage 0:3 gegen uns. Andreas Kölblin (Brett 4) nahm dann ein Remis in wohl leicht besserer Stellung an. Gegen 23 Uhr mussten auch Wilhelm (Brett 8) und Olaf Ahrens (Brett 1) nach hartem Fight aufgeben. Martin Hoos (Brett 3) stand zu der Zeit besser und gewann seine Partie anschließend sehr überzeugend. Jan Zierott (Brett 2) kämpfte verzweifelt gegen einen Minusbauern, auch hier gab es dann wohl irgendwo einen Fehlzug, der gegen ca. 23:40 Uhr zum Verlust führte. Ich denke, ein 3:5 wäre möglich gewesen, mehr aber wohl nicht, es sei denn, wir hätten unsere beiden Spitzenspieler dabei gehabt und nicht aufrücken müssen. Hier nun eine kurze Analyse meiner Partie:

Haschem, Babaa (1694) - Krause, Werner (1411) [C55]
Blankenese 2 -HSK 12, 23.03.16

Nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.Sc3 Sxe4 folgte mit 5.Lxf7?? ein krasser Fehler. Besser wäre 5.Sxe4 d5 6.Ld3 d5 7.Ld3 dxe4 7 8.Lxe4. Anschließend setzte ich mit 5...Kxf7 6.Sxe4 d5 7.Sg3 e4 8.Sg1 Lc5 9.S1e2 auch ziemlich konsequent fort.

Diagramm 01  

Doch statt des jetzt wirkungsvollen h5 zog ich Df6 10.0-0 h5. Nun hätte weiß mit 11. d4 bequem Ausgleich gehabt, doch es folgte 11.h3? h4 12.Sh1 Lf5 13.d3 exd3 14.cxd3 g5? 15.Db3

Diagramm 02  

Auch jetzt hätte ich mit Kg6 oder g7, De6 oder Tad8 meine noch vorteilhafte Stellung vielleicht halten können. Ich zog stattdessen Le6. Selbst nach 16.Dxb7 Sb4 17.Le3 wäre die Partie noch nicht unweigerlich verloren gegangen.

Diagramm 03  

Jedoch vermasselte ich nach Sxd3 18.Lxc5 Sxc5? 19.Dxc7+ die Partie endgültig mit Sd7 (statt De7!). Meine letzten Züge waren nur noch Verzweiflung: 20.f4 Kg7 21.fxg5 Dxg5 22.Sf4 Lxh3 23.Sxh3 De3+ 24.S1f2 1-0

Trotz dieser Schlappe und unseres voraussichtlich 7., 8. oder sogar 9. Platzes nach Abschluss der 5. Runde bin ich sicher, dass wir mindestens noch 4 Punkte machen werden, die dann für den Klassenerhalt reichen sollten.

 

Werner Krause

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