Immer,
wenn wir in der Kreisliga antreten, treffen wir auf Katja Stolpes Team. Kein
Wunder, denn unser beider Spieltag ist der Dienstag. Als Absteiger aus der
Bezirksliga waren wir leichter Favorit. Selbst die Krankenstatistik betrug 1:1.
HSK 19 trat ohne die Chefin an, und wir mussten auf Klaus verzichten. DWZ sind
erst einmal uninteressant, zumal das erste Spiel erstens ein Bruderkampf und
zweitens von besonderen Unwägbarkeiten (Spielpraxis, Konzentration und
Selbstvertrauen) bestimmt wird.
Dieser Fall, so scheint mir, trat schon am achten Brett ein. Die beiden Bernds
waren am schnellsten fertig. Nach 16 Zügen hatte ich Bernd Schmechel durch
Einfall der Dame zur Aufgabe bewegen können. So schnell bin ich noch nie
gewesen.
Das gab mir die Möglichkeit, eine Bretterbeschau durchzuführen. Nach
ca. zwei Stunden durfte ich zufrieden feststellen, dass Björn
Beilfuß auf Gewinn stand, weil Nina Höfner eine Springergabel
zuließ, die zum Verlust eines Turmes führte. Außerdem
führte sie ihr Spiel zu defensiv. Aber die 2:0 Führung stand erst
nach 42 Zügen fest.
Nun begann die Wartezeit, denn der Kampf war auf beiden Seiten zäh.
Schwarz sah ich für Carsten Wiegand und Ahmad Yousofi. Während
Carsten im Zentrum aufgrund seiner unsicheren Königsstellung zerfleddert
wurde, ging Ahmad an Brett 3 mit seinen Bauern sehr großzügig um. Es
fehlten ihm schon zwei. Und Georg Hübner an Brett 5 wurde durch ein
Zwischenschach eine Leichtfigur los. Er hielt sich noch einige Zeit, aber der
Versuch eines Schwerfigurenangriffs scheiterte, auch weil seine Grundreihe
schwächelte. Das dies schon der Ehrenpunkt für HSK 19 dank Arend
Bothe gewesen sein sollte, war jetzt noch gar nicht abzusehen.
Aber in der vierten Stunde kam es zum Showdown. Holger Wohlleben an Brett 3
hatte in einer technischen Gewinnstellung übersehen, dass Ahmad mit der
Dame einen Randbauer schlagen konnte, wonach ein weiterer Bauer fiel und eine
Bauernumwandlung drohte. Deshalb gab Holger auf, und wir gewannen eine Partie,
die ich fast schon abgeschrieben hatte, Unsere beiden Spitzenbretter, Thomas
Richert und Manfred Giersiepen, duellierten sich mit Udo Radeloff und Henry
Schaaf. Während Thomas seine Partie gewinnen konnte, diese Partie habe ich
nicht verfolgt, hatte sich Manfred eine Kombi ausgedacht, die Henry nach langem
Überlegen mit einer Gegenattacke durch einen Bauern beantwortete. Nun
überlegte Manfred, nahm einen Turm, tauschte die Damen und drohte, einen
Bauern umzuwandeln. Dazu kam auch hier die Grundreihenschwäche des
Gegners. Dies führte dann zur Aufgabe. Carsten war mit einem Bauern
weniger ins Endspiel gegangen, konnte aber das Zentrum mit seinem König
kontrollieren. Wenn ich es recht gesehen habe, hatte Roberto Schmidt mit seinem
Turm den Springer gefesselt. Aber der Springer konnte sich mit einem
Schachgebot entfesseln, und Carsten erspielte die 6:1-Führung.
Dieter Wolfers, unser Neuzugang, spielte an Brett 7 gegen Felix Chakhnovitch
die längste Partie des Abends. Ich glaube, dass beide Spieler um jeden
Preis gewinnen wollten. Beide hatten einen Freibauern, jedoch der von Dieter
war schneller. So kam es zum 7:1-Erfolg. Aber es hätte auch durchaus 5:3
für uns ausgehen können.
Schon der nächste Spieltag beschert uns mit dem SV Lurup einen
Aufstiegsaspiranten. Da werden wir wieder beißen müssen.
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