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Niclas Huschenbeth gewinnt mit 6 ½ aus 9
Die zweite Norm geht in die Bakker-Suite!

1 Langrock, Hannes - Breuer, Stefan ½ - ½
2 Lindinger, Markus - Müller, Fabian ½ - ½
3 Bakker, Sven - Markgraf, Alexander 1 - 0
4 Smith, Axel - Kopylov, Michael ½ - ½
5 Bracker, Frank - van Delft, Merijn 0 - 1
6 Huschenbeth, Niclas - Lanka, Zigurds ½ - ½

Andreas Albers’ Prognose, „unser Freund aus Riga“ werde „sich warm anziehen“ können, weil mit Niclas „ein entspanntes Kurzremis“ nicht möglich sei, nachdem die IM-Norm schon vor der letzten Runde unter Dach und Fach war, stimmte nur halb: Zigurds zog sich warm an, aber erst nach dem elfzügigen Remis in der Richter-Rauser-Variante, die sie beide „prinzipiell“ angelegt und sich vermutlich für ein gelegentliches gemeinsames Eröffnungstraining aufgebaut hatten: Für die genauere Analyse war keine Zeit mehr, weil Zigurds den schnellen Schluss gern für die Reise zu seiner nächsten Station in Deutschland nutzte.
Hannes Langrock und Stefan Breuer brauchten nur acht Züge mehr, um sich die Hand zu schütteln. Stefan mochte wohl Hannes’ Remisangebot im 10. Zug unter den Augen des niedersächsischen Referenten für Leistungssport, zu Besuch in Hamburg, nicht annehmen. Kaum aber hatte der sich umgedreht, war’s passiert.

13.40 Uhr.- Die dritte Entscheidung in einer Nervenschlacht fällt zugunsten von Sven Bakker, der im fast tragischen Duell Alexan-der Markgraf die fast schon ergriffene letzte Norm aus den Händen reißt. Alexander trug’s mit Fassung und war sich ziemlich sicher, dass er die Einladung zum nächsten HSK IM-Turnier 2008 nicht mehr brauchen wird. Vielleicht kommt er ja dann zu unserem fürs nächste Jahr geplante GM-Turnier …


FM Alexander Markgraf (r.) gratuliert Sven Bakker zur IM-Norm

Kurz vor Sven Bakkers Sieg erreichte uns die folgende Mail von Sebastian Siebrecht, die uns natürlich freut und zum Endspurt in der Berichterstattung motiviert:
Salut Christian, tolle Berichte über das IM-Turniere! Klasse, freue mich "so nah" dabei sein zu können. Danke. Grüße an die Hamburger, Sebi
Kurz nach der Veröffentlichung der Siegesnachricht als News auf unserer Homepage rief der erste Mannschaftskamerad aus HSK II an - Hendrik Kues, um Sven zu gratulieren!

Bakker,Sven (2244) - Markgraf,Alexander (2447)

Nach 18.Sf4 waren zwei Drittel der Partie vorbei, die Zeitnot und die Anspannung reichten für Alexander nur noch zu neun Zügen 18...Sf6 19.dxc5 bxc5 20.Sxe6 Dxe6 21.Txc5 Td8 22.Dd3 Se4 23.Tc7! Db6 24.Lxe7 Sxf2 25.Txf2 Te8 26.Dxd5+ Kh8 27.Db5 1-0

Bracker,Frank (2214) - van Delft,Merijn (2418)

40.Lc8 d3 41.cxd3 e2 42.Lh3 Le6 43.Lxe6 Tf1+ 44.Kc2 g6 0-1

Abgesehen von zwei schnellen Remisen, sind alle Partien der letzten Runde hart umkämpft gewesen, nicht nur „das Endspiel“ um die Norm. Die zweite Entscheidung des Tages brachte Merijn van Delft mit einer schönen Umwandlungskombination gegen Frank Bracker - in einer spannenden Stellung, da der sich opfernde Läufer zugleich Franks Mattdrohung abwehren musste. Mit diesem Sieg gab Merijn die rote Laterne an seinen jungen Gegner weiter, der sie eher aushalten kann als er, war er doch erst kurzfristig ins Turnier berufen worden und darf er doch sicher sein, seine nächste Chance nach sorgfältiger Vorbereitung im nächsten HSK IM-Turnier zu bekommen - wie auch sein Zwillingsbruder Arne, der sein Turnier „Talente fordern Meister“ auch mit drei Punkten abschloss (aber nur sechs Partien für diesen Score brauchte …).

Axel Smith und Michael Kopylov trennten sich nach Kampf und 48 Zügen nach dem zweiten Ansatz zu einer Zugwiederholung mit Remis: Beide werden mit dem Turnierresultat nicht ganz zufrieden sein, aber Axel wird ja noch ein halbes Jahr durch Europa touren und neue Chancen haben, und Michael wird versuchen, in dem schon lange geplanten Vergleichskampf gegen Niclas Huschenbeth einige der eingestellten Elo-Punkte zurückzuholen. Dass das schwer werden wird, weiß er genau: Niclas ist für ihn seit dem Sommer und seinem ersten Erfolgen in der Bundesliga zu einem „ganz anderen Spieler“ geworden!
Die letzte Partie der letzten Runde zwischen Markus Lindinger und Fabian Müller dauerte 94 Züge - nach dem achten Zug hatte Markus remis angeboten, aber er hatte sich aufgrund des S-Bahn-Streiks verspätet, und Fabian wusste, dass die Niedersachsen erst fahren, wenn Alexander Markgrafs Partie entschieden war, also wurde gespielt. Zunächst stand Markus besser, dann war’s ein ausgeglichenes doppeltes Turmendspiel, schließlich war die Partie für Fabian auch mit T+2B gegen T+B nicht zu gewinnen - und beide teilten in unserer vorläufigen Rechnung ohne zusätzliche Wertung mit drei anderen Spielern den 7. Platz.

Stand nach der 9. und letzten Runde

Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Pkte Rang
1. Markgraf, Alexander 2447 ** ** ** 1 1 0 ½ ½ 0 ½ ½ 1 5.0 3.
2. Breuer, Stefan 2355 ** ** ** 1 1 0 ½ ½ ½ ½ 0 ½ 4.5 5.
3. Müller, Fabian 2312 ** ** ** 0 0 ½ ½ ½ 0 1 ½ 1 4.0 7.
4. Smith, Axel 2384 0 0 1 ** ** ** ½ ½ ½ 1 ½ 0 4.0 7.
5. Bracker, Frank 2214 0 0 1 ** ** ** ½ ½ ½ 0 ½ 0 3.0 12.
6. Huschenbeth, Niclas 2318 1 1 ½ ** ** ** 1 ½ ½ ½ 1 ½ 6.5 1.
7. Langrock, Hannes 2403 ½ ½ ½ ½ ½ 0 ** ** ** 0 ½ 1 4.0 7.
8. Lindinger, Markus 2277 ½ ½ ½ ½ ½ ½ ** ** ** 0 ½ ½ 4.0 7.
9. Bakker, Sven 2244 1 ½ 1 ½ ½ ½ ** ** ** ½ ½ ½ 5.5 2.
10. Lanka, Zigurds 2482 ½ ½ 0 0 1 ½ 1 1 ½ ** ** ** 5.0 3.
11. Kopylov, Michael 2472 ½ 1 ½ ½ ½ 0 ½ ½ ½ ** ** ** 4.5 5.
12. van Delft, Merijn 2418 0 ½ 0 1 1 ½ 0 ½ ½ ** ** ** 4.0 7.

(Text: Christian Zickelbein)
Foto: Eva Maria Zickelbein

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