Christoph Engelbert Gedenkturniere Runde 7

Im IM und GM-Turnier stoppten die gestern unterlegenen Spieler Matze und Luis ihre Krisen und holten sich die Turnierführung zurück. Während Matze weiterhin führt, profitierte Luis nach einem Sieg gegen seinen Trainer Felix auch von der Niederlage von Sipke, die erste bei einem Rundenturnier in Hamburg, gegen Eduardas.

IM-Turnier
Die Partie zwischen Tom und Matze dauerte zwar nur wenige Züge, doch hatte es durchaus in sich.

In dieser Stellung hätte Tom mit La3 gefolgt von Sdb5 klaren Vorteil erreichen können und vor allem eine sehr angenehm zu spielende Stellung. Doch Tom entschied sich für das zahme Sxc6. Tom hält in diesem Turnier in einem sehr starken Feld gut mit, an der einen oder anderen Stelle fehlt aber noch der nötige Killerinstinkt. Matze freute sich nach seiner Niederlage gegen Eelke in Runde 6 über den halben Punkt.

Guilherme ist bisher vom Pech verfolgt. Nach seiner Niederlage in Runde 7 gestand er aber auch ganz offen, dass es derzeit vor allem im Mittelspiel nicht reicht. Seine Stellungen aus der Eröffnung heraus seien zwar reihenweise gut, aber danach würden ihn seine Gegner ausspielen. So ein Turnier ist für Spieler wie Guilherme eine wichtige Lernerfahrung, sie decken auf wo die eigenen Schwächen sind und wenn man sich entscheidet an ihnen zu arbeiten, dann wird das nächste Turnier dieser Art mit Sicherheit besser laufen.

Hier hält Sc3 den Ausgleich, gefolgt von Da4, doch Guilherme spielte Tfc1 und nach Lxe5 war die weiße Stellung schon sehr schlecht.

Martin hat sein Sieg nicht beflügelt. Gegen Julian schaffte er es zwar in eine vernünftige Mittelspielstellung, doch auf ein Mal hing ein Bauer auf f4. Wenige Züge später war auf ein Mal der schwarze Springer gefangen.

Nach dem Partiezug Td1 ist die Stellung bereit zur Aufgabe. Martin machte noch ein paar Züge, sah dann aber seine aussichtslose Lage ein.

Arne spielte mit Weiß gegen Hannes eine sehr saubere Partie gegen dessen Franzosen. Ich bin mir nicht ganz sicher wo Hannes in der Eröffnung fehl griff, doch die Stellung im frühen Mittelspiel schien schon sehr dubios.

Hier entschied sich Arne mit Lxa6!! Korrekterweise den Bauern mitzunehmen und Schritt für Schritt überspielte er anschließend Hannes im Endspiel.

Wenn ein Spieler im dritten Zug a5 spielt heißt er in der Regel Jens Ove. In seiner Partie gegen Eelke tat er dies wieder und erzeugte auch dadurch eine sehr komplizierte Stellung. Eelke stand über weite Strecken der Partie besser, doch die Situation war denkbar unübersichtlich. Stück für Stück gewann Jens Ove die Oberhand.

In dieser Stellung spielte Jens Ove sehr stark Kg8!! Und entfesselt so seinen Turm, wenig später wurde der weiße König zur Strecke gebracht.

Matze führt weiter das GM-Turnier an, inzwischen allerdings mit eben jenem Jens Ove, der uns mal wieder mit seinem kreativen Schach begeistert.

GM-Turnier
Jari holte den vollen Punkt gegen Malte, nach einer wechselhaften Eröffnungsphase entstand folgende Stellung

Eine sehr zusammengewürfelte Stellung. Nach Df4! Steht Weiß besser, da die schwarzen Figuren schlecht koordiniert sind. Schwarz hätte noch halten können, doch praktisch gesehen ging es ab hier bergab für Schwarz.

Die Hamburger Dirk und Georgios trennten sich Remis, nachdem es Dirk für die meiste Zeit der Partie war, der drückte.

Hier hätte Dirk mit der Überraschung Sf7! Einen kleinen Vorteil halten können. Kxf7 ist fragwürdig, da nach Txd7 der Turm in die Stellung eindringt. Der Springer zog sich jedoch zurück und die Partie endete wenig später im Remis.

Nach der Partie gegen Eduardas kennt auch Sipke das Gefühl, dass alle Mitglieder des Hamburger SK gemein habe. Im Schachzentrum des HSK zu verlieren… Nach eigener Aussage war die siebte Runde dieses Jahr, die erste Partie, die Sipke je in der Schellingstraße verloren hat.

Bis zu dieser Stellung hatte Sipke wohl gerechnet, sein letzter Zug war axb5 und er rechnete wohl mit dem Wiedernehmen. Doch Eduardas sah, dass a6 die schwarze Stellung aushebelt, wenige Züge später musste Sipke seine Niederlage quittieren.

Lubomir setzte gegen Spartak sein gutes Turnier fort. Was mich immer beeindruckt ist eine konsequente Vorteilsverwertung.

Hier spielte Lubo korrekt Txe7 gefolgt von La3. Der Mehrbauer wurde mehr wert und kurz darauf gewann Lubo die Partie.

Im Duell zwischen Felix und Luis ging es hoch her. Nachdem die Eröffnungsphase wohl eher an Trainer Felix ging, konterte Schüler Luis mit einem Angriff gegen den weißen König mit einem Bauernsturm. Doch auch Felix hatte seine Bauerntrümpfe und zwar am Königsflügel.

Hier muss man die Balance finden zwischen Verteidigungszügen und Zügen mit dem h-Bauer. Hier wäre neben dem Partiezug Tc2 auch h4 eine Option gewesen, die eigenen Vorteile auszuspielen.

Luis ist wieder back on track und kann nun mit 1,5 Punkten aus den finalen 2 Partien seine finale GM-Norm erreichen!



Jonathan Carlstedt

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