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2015

Klubturnier - einst und jetzt

Ich habe mich für die Donnerstagspielgruppe entschieden in der Erwartung, dass dort nicht so viel Gedrängel herrschen wird, und tatsächlich es ist doch sehr überschaubar. Mein letztes Klubturnier hatte ich vor vielen Jahrzehnten gespielt, alles war anders: Wir jungen Leute spielten in der A- und B-Klasse, einige wenige durften auch schon Mal in der Meisterreserve Klasse mitspielen, und darüber war dann ja noch die Meisterklasse. Voller Ehrfurcht betrachteten wir die Bretter der Meister, soweit dies möglich war, denn Rauchen war noch erlaubt und irgendwie selbstverständlich. Meister Rodatz nutzte dies weitgehend, sein Zigarrenrauch vernebelte oft das Brett. Die Uhren hatten noch ein Plättchen, auf dessen Fallen wir immer wieder starrten. Der Turnierfortschritt wurde auf eigens dafür entwickelten Kärtchen festgehalten, Computer waren für diesen Zweck noch undenkbar. Aber irgendwie hatte eine solche Turnier-Atmosphäre durchaus ihren Charme.

Am ersten Spieltag fanden zwei der vier möglichen Partien aus Runde 1 statt, wobei unser aller Schatzmeister Reinhard Ahrens bestimmt nicht seinen besten Tag hatte und ohne viel Gegenwehr gegen Alexander Hildebrandt verlor (O-Ton Alexander), die zweite Partie beendete Sven Bandow gegen Dieter Wiechmann erfolgreich. Ich selbst hatte eigentlich spielfrei, da wir zu Beginn dieses Turniers nur 9 Spieler in unserer Klasse waren, inzwischen konnte noch Nikolai Tschacher gewonnen werden, so dass das Teilnehmerfeld nun vollständig ist mit zehn Spielern. Wie gesagt, ich hatte eigentlich spielfrei und nutzte dies, um die Partie der 8.Runde gegen Rolf Bollmann vorzuspielen. Ich hatte Rolf auf dem falschen Fuß erwischt, er kannte meine seltsame Behandlung von Caro Kann mit 3.f3 gar nicht und verlor schnell eine Figur und damit die Partie. Trotzdem habe ich Rolf gut kennengelernt, ich weiß jetzt dass er schon immer beim HSV Schach gespielt hat, dass er als HSV Fußball-Urgestein immer freien Eintritt zu allen Heimspielen hat, das war durchaus spannend zu hören, was Rolf so erlebt hat. Auch dies zeichnet das Klubturnier aus, man lernt sich kennen.

Gestern nun war unser zweiter Spieltag. Immerhin konnten drei der angesetzten fünf Partien ausgetragen werden. Sven Bandow und ich gerieten schnell ins Remisfahrwasser. Sven hatte Französisch gegen mein 1.e4 gewählt und die Partie verflachte zusehends. Am Ende ein gerechtes Remis. Am Brett neben uns spielte der Schatzmeister gegen den Oberschiedsrichter, eigentlich ja zwei besonnene Menschen, doch auf dem Brett brannte es lichterloh. Am Ende behielt Reinhard Ahrens die Oberhand gegenüber Jürgen Kohlstädt. Schließlich gelang es noch Rolf Bollmann gegen Alexander Hildebrandt seine Auftaktniederlage zu kompensieren.

Grundsätzlich wünsche ich uns allen, dass wir die verlegten Partien irgendwie hinbekommen. Unsere Klasse hat mehr davon als alle anderen Klassen, dennoch bin ich optimistisch, das wird schon funktionieren. Und natürlich weiterhin viel Spaß am Klubturnier!

Armin Meibauer