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2015

Die E-Klassen nach zwei Runden

Natürlich habe ich nicht alle Partien der 2. Runde gesehen, auch nicht die der drei Gruppen in der E-Klasse, über die ich nun meinen ersten Bericht zum Klubturnier 2015 schreibe. Warum schreibe ich über die E-Klasse?
Für mich hat sie am Freitag, 25. September, eines der beiden Highligths des Abends geboten.

Nur eines, also soll das andere - wohlgemerkt aus meiner Sicht - auch erwähnt werden. In der A-Klasse gab es ein Duell zwischen zwei Freunden. Malte Colpe spielte mit Weiß gegen Julian Kramer. Mit einem Sieg hätte Malte den Sprung über die 2400er-Grenze geschafft, aber Julian wäre wieder unter 2300 gerutscht. In der 1. Runde hatte Julian gegen Michael Fehling verloren, noch eine zweite Niederlage wäre auch deshalb fatal gewesen. Aber Malte ging mit zwei Mehrbauern ins Endspiel, Julian kämpfte gegen die Versuchung, die Partie aufzugeben, und gegen die Stellung - und schaffte in er letzten Partie des Abends nach 60 Zügen noch ein Remis. Sicher eine verpasste Chance für Malte, der sich aber weitere Chancen erarbeiten und nutzen wird …

Nun aber zur E-Klasse.
In drei Gruppen spielen 29 Mitglieder, darunter 12 Kinder und Jugendliche, die sich auf die beiden Gruppen am Freitag verteilen.

Nr. E-Klasse, Gruppe 1 TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Punkte SoBerg
1. Meyer,Eckart 987 ** 0 1 1.0 1.00
2. Springer,Wolfgang 971 1 ** 1.0 1.00
3. Stapel,Waldemar 966 0 ** 1 1.0 1.00
4. Reich,Vladimir 1156 ** 1 1.0 0.00
5. Krause,Volker 996 0 ** 1 1.0 0.00
6. Wöstmann,Frank 772 ** 1 1.0 0.00
7. Finke,Holger 1102 0 0 ** 0.0 0.00
8. Kellner,Jürgen 1097 ** 0.0 0.00
9. Abram,Witali 897 0 ** 0.0 0.00
10. Köhnke,Dietrich-U 762 ** 0.0 0.00

Am Dienstag, in der E1, sind die Erwachsenen, darunter vier Senioren, unter sich. Hier sind bisher erst sechs von zehn Partien gespielt, aber außer den beiden Senioren, die noch nicht gespielt haben, haben nur Wolfgang Springer und Vladimir Reich, der für die Technik verantwortliche Redakteur unserer Klubzeitung, noch eine weiße Weste. Doch sie haben auch erst eine Partie gespielt. Die Gruppe scheint also sehr ausgeglichen zu sein und verspricht spannende Kämpfe um den 1. Platz.

Nr. E-Klasse, Gruppe 2 TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Punkte SoBerg
1. Kurley,Roman ** 1 1 2.0 0.00
2. Fuhrmann,Bahne 1111 ** ½ 1 1.5 0.75
3. Freitag,Gerrit 894 ½ ** 1 1.5 0.75
4. Badih,Sylvia 1017 ** 1 1.0 0.00
5. Kort,Felix 785 ** 1 1.0 0.00
6. Garbere,Diana 1300 0 ** 0.0 0.00
7. Jeken,Paul 1233 0 ** 0.0 0.00
8. Klaas,Heiko 1117 0 ** 0.0 0.00
9. Krüger,Dietrich 970 0 0 ** 0.0 0.00
10. Schacht,Malte 940 0 ** 0.0 0.00

Die Tabelle der E2 mit 7 Kindern und Jugendlichen ist nach sieben von zehn Partien der ersten beiden Runden zweigeteilt: fünf haben gepunktet, fünf sind bisher leer ausgegangen, die meisten allerdings erst in einer Partie. Dabei hat es auch Überraschungen gegeben. Die Spitze mit 2 aus 2 hält Roman Kurley aus dem Gymnasium Grootmoor, zum Klubturnier Mitglied geworden. Verfolgt wird er u.a. von Bahne Fuhrmann und Gerrit Freitag (1½), die sich in einem Läufer-Springer-Endspiel unentschieden trennten. Ob Gerrit unterwegs die besseren Chancen seines Läufers bei Bauern auf beiden Flügeln erkannt hat, nachdem er zunächst zwei Bauern hatte gewinnen müssen, um wieder materiellen Gleichstand herzustellen? Vielleicht hatte er auch Respekt vor dem Hamburger U8-Meister Bahne, der in ersten Herbstferienwoche mit einigen HSK Kids nach Sebnitz zur offenen Deutschen Meisterschaft fahren wird?

Nr. E-Klasse, Gruppe 3 TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte SoBerg
1. Bölke,Roman 1033 ** 1 1.0 1.00
2. Grabbel,Torben 899 ** 1 1.0 1.00
3. Fuhrmann,Philipp 1262 ** 1 1.0 0.00
4. Popal,Zarminah 1149 ** 1 1.0 0.00
5. Vogel,Elisabeth 1112 0 ** 1 1.0 0.00
6. von Krosigk,Florian 1097 0 ** 1 1.0 0.00
7. Müller,Nico 1288 ** 0.0 0.00
8. V. Knobloch,Hanno 982 0 0 ** 0.0 0.00
9. Urbansky,Jennifer 0 0 ** 0.0 0.00

Die E3 ist mit 5 Kindern und 5 Erwachsenen ausgeglichen besetzt, und hier ist sicher Nico Müller, einer unserer Bergstedter Schachväter, der bisher noch nicht ins Turnier eingegriffen hat, auch der Favorit. Aber die Partie zwischen Hanno v. Knobloch und Florian von Krosigk zeigt beispielhaft, dass die Gruppe ihm den Turniersieg nicht einfach überlassen wird. Florian spielt mit Schwarz sehr druckvoll, nutzte aber zunächst seine Chancen nicht, sodass Hanno, der gerade als Mathematiklehrer an seiner Schule in Itzehoe eine Schachgruppe aufbaut, sogar ein leicht besseres Endspiel erreichte. Hier aber marschierte er mit dem falschen Bauern und gab Florian die Chance zu einem Figurengewinn, die er nun nutzte, sodass er seine Startniederlage gegen Roman Bölke ausgleichen konnte.

Wo aber bleibt mein zweites Highlight?
Ich habe es im Jugendraum erlebt, in dem es am Freitagabend zeitweilig recht laut zuging: Tandemspiele an einem Tisch steigerte auch die Lautstärke derer, die an zwei weiteren Tischen ihre Partien zu analysieren versuchten. Nur am vierten Tisch ging's stiller und konzentriert zu: Während sie auf ihren elterlichen Fahrdienst warteten, zeigten sich Gerrit Freitag und Florian v. Krosigk gegenseitig ihre Partien und tauschten sich über ihre jeweiligen Pläne aus. Beide sind noch U10-Spieler und sind vor zwei Jahren in ihrer Ev. Grundschule Paulus durch unseren Jugendwart Bernhard Jürgens zum Schachspiel gekommen und haben mit ihrer Schulmannschaft schon bemerkenswerte Erfolge errungen. Der 2. Platz im WK-Pokal der Grundschulen bedeutete die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, und sie sind auch heiße Kandidaten für unsere U10-Teams für die DVM. Als die beiden merkten, dass Hanno v. Knobloch und ich am Nebentisch dieselbe Partie analysierten, kamen sie zu uns und beteiligten sich mit großem Interesse und guten Ideen an unserer Analyse.
Für mich war diese halbe Stunde schon am Freitagabend etwas Besonderes. Als mir am Sonnabend die Ergebnisse unseres 6. Youth-Cups gesandt wurden, fand ich eine schöne Bestätigung für meine Begeisterung. Turniersieger mit 6 aus 6: Florian v. Krosigk (MCG). Gerrit Freitag (MCG) belegte mit 4 aus 6 den 8. Platz unter 47 Teilnehmern. Und mit Jason Parindra (3) und Max Lüthje (2½) gewann das MCG mit 15½ Punkten die Schulwertung des Turniers! Tatsächlich haben Florian und Gerrit inzwischen die Schule gewechselt und werden nun dazu beitragen, dass das MCG wieder eine starke Schulmannschaft bekommt. Ihr Beispiel zeigt, dass es durchaus möglich ist, Kinder aus den Grundschulen, in denen wir nach dem Vereinsmodell arbeiten, auch über die Grundschulzeit hinaus zu halten. Dafür gibt es noch einige weitere gute Beispiele, aber das ist eine andere Geschichte, sie wird ein andermal erzählt.

Christian Zickelbein