HMM 2019 - Zwischenbilanz nach der 2. Runde

Statistisches
Die 2. Runde hatte 24 Wettkämpfe, zwei waren „Bruderkämpfe“, einer wurde klar, der andere knapp entschieden. In den 22 Wettkämpfen gegen Mannschaften anderer Vereine hatten wir eine überraschend positive Bilanz mit +12 =2 -8 bei einem Brettpunktverhältnis von 91½:76½.

Sehr geärgert hat mich unsere erste kampflose Partie, sodass wir mein erstes Ziel – Wir verlieren keine Partie kampflos – schon verfehlt haben. In Kindertagen hieß es gern „Einmal ist keinmal“, nicht aber in der Statistik des Verbandes. Es war auch kein Trost, dass es auch in dieser Runde insgesamt wieder 15 kampflose Partien gab (Verbandseinnahme 300 € nach zwei Runden). Vielleicht sollte ich mich auch nicht aufregen, weil wir mit einer kampflosen von insgesamt 288 Partien eigentlich noch eine ordentliche Bilanz haben, aber ich fürchte, dass wir nachlässiger werden könnten. Und deshalb setze ich nun das immer noch anspruchsvolle Ziel: keine weitere kampflose Partie in den HMM 2019!

Was das zweite Ziel, die sportliche Bilanz, angeht, so sieht’s nach der guten Runde ganz gut aus: Wie nach der 1. Runde drücken vier Mannschaften (statt zehn) den 9. oder (zweimal) den 10. Platz. Und anders als in der DWZ-Prognose scheinen einige Mannschaften doch vorn mitspielen zu können: Vier Teams stehen auf Platz 1, je zwei auf Platz 2 und 3. Chancen? Eher nicht. Ambitionen? Schon eher. Besonders Jones‘ HSK 21 in der Kreisliga A und mein Team HSK 25 in der Kreisklasse A könnten sie entwickeln oder hegen sie heimlich …

Ersatzspieler
Die Bedeutung der Ersatzspieler ist hoch. Das ist schon an den Einsatzzahlen ablesbar: Bisher hatten unsere Ersatzspieler in den ersten beiden Runden 53 Einsätze, allerdings neun in der Landesliga. Sie spielten also 44 der 288 Partien, 15,2%. Je 13 Ersatzspieler kamen aus der Bezirksliga und der Kreisliga, 10 aus der Kreisklasse und 17 von der Reserveliste. Den größten Bedarf hatten HSK 5 in der Stadtliga A und HSK 10 in der Bezirksliga A mit 4+2 bzw. 4+3 Ersatzspielern. Nur fünf Mannschaften kamen ganz ohne Ersatzspieler aus: Frank Palms HSK 6, Gunnar Klingenhofs HSK 17, Nico Müllers HSK 19, Leon Apitzschs HSK 24 und Dieter Florens HSK 29. Besonderen Dank verdienen die Ersatzspieler, die sich nach einem späten Hilferuf von mir manchmal kurzfristig noch auf einen weiten Weg machen: Mir fällt hier Wilhelm Graffenberger ein, der für HSK 22 in Harburg einsprang. Die Ersatzspieler halten das System der HMM mit 10er Teams aufrecht. Oft werden sie in den Spielberichten lobend und mit Dank erwähnt; hier ein Beispiel:

„Star der 2. Runde der HMM 2019 war Rolf Lohkamp, der uns zum zweiten Mal als Reservespieler unterstützt hat. Sein Gegner hatte eine in der Kreuztabelle vom Hamburger Schachverband ausgewiesene DWZ von 1827 Punkten. Im Interview sagte Rolf, dass er im Mittelspiel durch einen schlechten Abtausch seines Gegners den Verlust eines Springers verhindern konnte. So gelang es ihm, seine beiden Springer mit dem Turm zusammen im Endspiel erfolgreich gegen das Läuferpaar und den Turm seines Gegners zu führen. Entscheidend war zuletzt eine Springergabel mit Schach und Turmbedrohung, woraufhin sein Gegner aufgegeben hatte.“
(Werner Haak für HSK 23)

Fairnesspreis?!
„Horst Hecht (Brett 6) war zunächst im Vorteil, sein König geriet dann aber in allergrößte Gefahr, als in entscheidender Stellung das Handy seines Gegners klingelte. Ich habe als MF Horst auf sein Recht aufmerksam gemacht, dass er nach den Regeln den Gewinn für sich beanspruchen kann, aber Horst hat aus sportlichen Gründen darauf verzichtet („Wir sind ja zum Spielen hier“) und die Partie letztlich verloren.“
Berthold Riering in seinem Spielbericht der 2. Runde der SVg Blankenese IV gegen Concordia 2.

Zum Alter der Mannschaften
Dr. Dieter Floren schreibt in seinem Vorbericht für HSK 29: Den Titel der „Mannschaft mit dem höchsten Altersdurchschnitt im Hamburger Schachverband“ hat HSK 13 für sich reklamiert. Wir können das mit immerhin drei Spielern um bzw. über 80, zweien Anfang bis Mitte 70 und zwei weiteren deutlich über 50 so erstmal nicht stehen lassen und bitten HSK 13 um gründliche Nachprüfung dieser gewagten Behauptung.
Da mich die Altersstruktur unserer Mannschaften auch interessiert, habe ich die auf www.hamburger-schachverband.de veröffentlichte Statistik studiert. Gunnar Klingenhof hat sie erstellt – sie ist einer seiner vielen Beiträge zur Berichterstattung von den HMM, die für mich dank seiner Einführung des verbindlichen Meldesystems 2007, also vor 12 Jahren, noch einmal ihren Charakter verändert und an Transparenz gewonnen hat: Wieder eine Gelegenheit Gunnars unermessliche Arbeit für dieses Turnier zu würdigen.
Erstes Ergebnis ist, dass weder HSK 13 noch HSK 29 den Titel der „Mannschaft mit dem höchsten Altersdurchschnitt im Hamburger Schachverband“ beanspruchen dürfen. HSK intern bleibt HSK 13 aber vorn, und HSK 29 gehört noch nicht einmal zu den acht Hamburger Teams, die 70 Jahre und älter sind. Die höchste Position auf der Alterspyramide hat der Volksdorfer SK 3 mit einem Schnitt von 77 Jahren vor den Langenhorner Schachfreunden 3. Gleichauf stehen HSK 13 und Königsspringer SC 9 auf Platz 3, auf Platz 5 der SC Farmsen 2. Den 6. Platz teilen der Mümmelmannsberger SV und die Schachfreunde Sasel 3. Auf Platz 8 liegt der Pinneberger SC mit 70 Jahren im Schnitt knapp vor HSK 29.
Auch die jüngste Mannschaft stellen wir nicht mehr. Für mein Gefühl war das ein paar Jahre lang Ernst Kunz‘ HSK 8, doch obwohl sich das Team nach dem Aufstieg in die Stadtliga noch einmal auf einen Schnitt von 15 Jahren verjüngt hat, weil ihr Coach mir hilft, ein neues Team in der Kreisklasse (HSK 25) aufzubauen, haben uns der SV Diagonale 4 und die Schachfreunde Sasel 5 zumindest in ihren Aufstellungen der 1. Runde den Rang abgelaufen. Außer diesen dreien gibt es noch vier „Jugendmannschaften“ U20, bezeichnenderweise kommen sie je zur Hälfte aus zwei Vereinen mit guter Jugendarbeit: dem SKJE und dem SC Königsspringer. Zehn Mannschaften haben einen Schnitt zwischen 20 und 29 (darunter fünf vom HSK). Elf Mannschaften haben einen Schnitt zwischen 30 und 39 (darunter vier vom HSK). Das Gros der insgesamt 136 Mannschaften hat einen Schnitt zwischen 40 und 69 Jahren. Es gibt noch viel zu entdecken in Gunnars Statistik …

Die Mannschaft der 2. Runde: HSK 16

Meine Entscheidung für das Team von Sebastian Kurch und Armin Meibauer in der Bezirksliga C ist natürlich subjektiv. Deshalb will ich sie begründen, damit meine Kriterien transparent werden.
Dass HSK 16 eine Startniederlage im Bruderkampf ausgeglichen hat, ist ein Argument, das aber auch für andere Mannschaften steht, u.a. auch das eigene Bruderteam HSK 28. Ein weiteres Argument wäre nur noch für eine Mannschaft anzuführen: Die Mannschaft, zunächst von Armin allein geführt, hätte Jahr für Jahr den Kader vergrößern können – die gute Stimmung in gleicher Weise bei Sieg und Niederlage motivierte viele gelegentliche Ersatzspieler, in der nächsten Saison bleiben zu wollen und Stammspieler zu werden. Das aber verhindert das Turnierreglement: zehn Spieler, eine a-Nummer – mehr geht nicht. So entwickelte sich eine zweite Mannschaft, die eine Klasse tiefer in der Kreisklasse starten musste und nun versuchen will, dem Partnerteam wieder näher zu rücken. Denn HSK 16 hatte sich als Dritter der Kreisliga getraut, sich um einen freien Platz in der Bezirksliga zu bewerben. Diese mutige Entscheidung und die Bereitschaft, den geliebten Freitag-Spieltag im Sinne des Gemeinwohls oder besonders unserer Jugendlichen zu räumen, sind für mich starke Argumente für die Auszeichnung. Obwohl nun zwei Klassen die beiden Bruderteams trennen, bleibt der Zusammenhang zwischen HSK 16 und Malte Schachts HSK 28 gut. Das zeigte auch die gemeinsame Diskussion über die beiden Aufstellungen und die Bereitschaft der „Ersten“, im Tausch mit Daviti Maisuradze, der aus HSK 28 ans Spitzenbrett von HSK 16 aufstieg, mit Frank Neldner und Tim Borgstädt zwei Spieler für die Spitzenbretter der „Zweiten“ für eine Spielzeit „freizugeben“. Wichtig ist mir auch, dass die beiden Teams immer noch nach gemeinsamen Trainingsterminen suchen, auch wenn sie seltener werden. Ein ganz wichtiges Argument aber sind Armins regelmäßige Wettkampfberichte. Sebastian und er teilen sich die Mannschaftsführung auf perfekte Weise. So hat Sebastian die Vorschau auf die Saison unter das Motto „Auf zum Entern der Bezirksliga!“ gestellt und übernimmt nun die Organisation der Wettkämpfe, während Armin schreibend und auch durch seine Präsenz dem ganzen Team Optimismus und Begeisterung vermittelt. Sebastian musste ich sogar schon bremsen, als er mir eine „Ersatzspieler-Wunschliste“ zusandte („wir wollen doch den Klassenerhalt schaffen“), die ziemlich identisch mit den Träumen anderer Kapitäne sind, die nur das Beste für ihr Team wollen. Zur allgemeinen Problematik der Ersatzspieler an anderer Stelle.
Sebastians Saisonvorschau erlaubt mir, sein Team sogar im Bild vorzustellen – wie auch die Mannschaft der 1. Runde. Und ebenso soll das Team auch einen Preis erhalten. Wenn es den Preis gemeinsam in andauernder Verbundenheit mit HSK 28 genießen will, scheidet ein Preis, wie ihn sich HSK 12 selbst geschenkt hat, aus Kostengründen aus: Ein Essen im Orchideen-Palast oder eine Einladung in Nadezda Befus‘ Live Escape Room von Fluchtweg Hamburg sprengen den Rahmen des (bisher nicht einmal gesicherten) Budgets. Mein Vorschlag wäre ein Trainingsabend mit einem unserer Top-Trainer, aber vielleicht gibt es noch andere Ideen und Vorschläge? Armin Meibauer wünscht sich IM Georgios Souleidis als Trainer.

Zwei mögliche Maßnahmen zum Teambuilding, zitiert aus Helges Newsletter:

Die Hamburger Blitzmannschaftsmeisterschaft (HBMM) findet am So, 17.02. (ab 11 Uhr), in der Schule Alter Teichweg 200 statt. Im letzten Jahr waren wir dank Andi Albers mit zehn Mannschaften dabei und gewannen den Titel!
Bitte fragt in Euren Mannschaften, wer daran teilnehmen möchte und meldet die Mannschaften oder Spieler an Andi Albers (andialbers@web.de). Die Details findet Ihr im Terminkalender auf unserer Website.
Jeder Verein kann beliebig viele Mannschaften melden. Eine Mannschaft besteht aus 4 Stammspielern und bis zu 2 Ersatzspielern. Bedenkzeit: 3min zzgl. 2s /Zug pro Spieler. Der Klub kümmert sich um das Material.

Auch die Hamburger Pokalmannschaftsmeisterschaft (HPMM) ist ausgeschrieben. Dieses Mal mit einem neuen Modus. Neben der zentralen Veranstaltung gibt es bei drei Vereinen zusätzliche Termine für die erste Runde. Der HSK bietet am Di., 02.04., 19 Uhr einen solchen Termin an. Die Ausschreibung findet Ihr beim Hamburger Schachverband
Es wäre schön, wenn wir bei dieser Ausgabe mehr als die null Mannschaften des letzten Jahres auf die Beine stellen, zumal wir Heimvorteil genießen können. Aber auch am So., 31.03., besteht beispielsweise die Chance, ab 14 Uhr am Alten Teichweg bei der zentralen Auftaktrunde die Figuren in Stellung zu bringen.
Bitte fragt auch hier in Euren Mannschaften, wer teilnehmen möchte und meldet mir die Mannschaften / Spieler bis zum 17.03.
Jeder Verein kann beliebig viele Mannschaften melden. Eine Mannschaft besteht aus maximal 20 Spielern, wovon vier je Runde antreten. Bedenkzeit: 40 Züge in 90min und 15min für den Rest zzgl. 30s /Zug pro Spieler. Der Verband oder ausrichtende Verein stellt das Material.



Christian Zickelbein


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