HMM 2019 - Zwischenbilanz nach der 8. Runde

Statistisches
Die 8. Runde hatte 26 Wettkämpfe, darunter einen Bruderkampf. Wie in der 7. Runde war unsere Bilanz der 25 Wettkämpfe gegen Mannschaften anderer Vereine leicht negativ: +10 =3 -12 und 96½:99½. Besonders ärgerlich war, dass wir zweimal am 8. Brett kampflos verloren haben und nun insgesamt sieben kampflose Partien verzeichnen müssen.
Ich wiederhole meinen Vorbehalt, dass meine statistischen Angaben mit Vorsicht zu genießen sind und meine Zahlenspielereien vermutlich einer Überprüfung durch den Vergleich mit Gunnars perfekter Dokumentation auf der Website des Verbandes nicht standhalten werden.

Die ersten Entscheidungen
Drei der vier Aufsteiger aus den Bezirksligen in die Stadtliga stehen bereits eine Runde vor Schluss fest. In der B-Staffel hat die SVg Blankenese 2 (16:0 / 42) nach dem 4:4 von Felix Ihlenfeldts HSK 14 (13:3 / 39) in WilhelmsburgGSK 14 (13:3 / 39) den sofortigen Wiederaufstieg geschafft und schlägt im „Endspiel“ am 18. Juni im HSK Schachzentrum als künftiger Stadtligist auf. In der C-Staffel beträgt der Vorsprung der Langenhorner Schachfreunde (16:0 / 45½) sogar vier Punkte! Und auch in der D-Staffel darf Nico Müllers HSK 19 am 7. Juni mit dem Team der Schachfreunde Sasel (14:2 / 38½) einen neuen Stadtligisten im HSK Schachzentrum begrüßen.
Nur in der A-Staffel ist erst eine Vorentscheidung gefallen. Allerdings könnte sich unsere Mannschaft der 1. Runde, Johann Sanders HSK 12 (13:3 / 41½), bei zwei Punkten Vorsprung vor Kurt Kahrschs HSK 11 (11:5 / 36½) sogar eine knappe Niederlage gegen den Tabellen-letzten SK Marmstorf leisten. Fällt sie höher aus, könnte HSK 11 mit einem deutlichen Sieg noch an die Spitze gelangen. Sicher aber ist, dass der Aufsteiger aus der HSK Familie kommt.
In den vier Kreisligen gibt es je zwei Aufsteiger; deshalb sind hier noch viele Entscheidungen offen. Nur in der Kreisliga C ist alles klar: Der SKJE 4 (15:1 / 42½) und der Niendorfer TSV 2 (13:3 / 41) sind nicht mehr von den Aufstiegsplätzen zu vertreiben; wer von beiden die Verbandsplakette nach Hause tragen darf, ist sicher sekundär.
In den Kreisklassen ist erst eine Entscheidung gefallen: Bernd Grubes HSK 30 (15:1 / 40½) ist nach der 2:6-Niederlage des SC Concordia 2 (12:4 / 36½) nicht mehr vom 1. Platz in der B-Staffel zu verdrängen. Offen aber bleibt, ob das Team den Fahrstuhl in die Kreisliga besteigen will. Hier muss die letzte Runde entscheiden, welche vier Mannschaften aus den beiden Staffeln wirklich aufsteigen werden.

Auch der Abstiegskampf ist in zwei Staffeln der Bezirksliga für einige unserer Teams entschieden. In der B-Staffel ist Jörn Behrensens HSK 13 (1:15 / 20) auf dem 9. Platz ebenso wenig zu retten wie Gunnar Klingenhofs HSK 17 (2:14 / 21) auf dem 10. Platz in der D-Staffel. Für Gunnars Team ist klar, dass alle geschlossen in der Kreisliga weiterspielen, aber Jörns noch ältere Mannschaft wird sich erst nach der Saison beraten, wie es weitergehen soll.

Noch offene Entscheidungen
Zwei weitere Mannschaften der Bezirksligen stehen auch auf Abstiegsplätzen und sind sehr gefährdet. Sebastian Kurchs HSK 16 (3:13 / 24½) auf dem 9. Platz in der C-Staffel könnte sich mit einem Sieg gegen den Achten Union Eimsbüttel 4 (3:13 / 28) auf den 8. Platz verbessern, müsste aber dann auch noch hoffen, der zweitbeste Achte der vier Staffeln zu sein. Christian Zickelbeins HSK 10 (6:10 / 27) hat in der A-Staffel zwar mehr Punkte, ist aber nach dem überraschenden Sieg der HSG/BUE gegen den TV Fischbek 2 auch nur noch Neunter, sodass die Finalpartie bei Altona/Finkenwerder (7:9 / 31½), die sich selbst auf dem 5. Platz noch nicht gesichert fühlen, unbedingt erfolgreich gestaltet werden muss, um die Bezirksliga zu halten.

Besonders spannend geht es in der beiden Stadtligen zu.
Klar ist hier nur die Ligazugehörigkeit von Steffi Tegtmeiers HSK 7 (10:6 / 32½) nach dem 5½:2½-Sieg beim SV Eidelstedt (4:12 / 24½). Dieser Auswärtssieg hat auch Frank Palms HSK 6 (4:12 / 28½) genützt, denn das Team geht nun trotz dreier Niederlagen in Folge als Siebter der A-Staffel in das letzte Match am 18. Juni gegen den bereits abgestiegenen Niendorfer TSV (1:15 / 20½) und sollte diesen 7. Platz aus eigener Kraft verteidigen können.
Auch in der B-Staffel gab es für Werner Schirmers HSK 9 (4:12 / 29) drei Niederlagen in Folge, allesamt mit 3½:4½, sodass die Mannschaft in der letzten Runde mindestens ein Unentschieden gegen die starken Schachelschweine (11:5 / 36) braucht, um hoffen zu dürfen, den 8. Abstiegsplatz noch verlassen zu können. Dazu bedürfte es darüber hinaus auch der Schützenhilfe vom Ernst Kunz‘ HSK 8 (13:3 / 37), die allerdings am 21. Juni den Sieg gegen den SC Farmsen (5:11 / 26½) – den aktuell Siebten – selbst brauchen, um ihren 1. Platz vor den Verfolgern SC Concordia (12:4 / 39½) und Schachfreunde 2 (12:4 / 39) zu behaupten.
Kann also HSK 8 den Aufstieg in die Landesliga aus eigener Kraft schaffen, so ist Torsten Szobries‘ HSK 5 (13:3 / 42½) in der A-Staffel als aktuell Dritter nicht nur auf die eigene Stärke, sondern auch noch auf Schützenhilfe angewiesen. Was in der 8. Runde beim 4:4 gegen den Spitzenreiter SC Königsspringer 2 (14:2 / 39) nicht gelang, muss nun in der 9. Runde gegen den Zweiten Union Eimsbüttel 2 (14:2 / 38½) gelingen: ein Sieg, und sei er noch so knapp. Und zugleich müsste Steffi Tegtmeiers HSK 7 gegen die Königsspringer ein Unentschieden schaffen, damit Torstens Teams, das nach Brettpunkten vorn liegt, am 21. Juni vermutlich um Mitternacht im HSK Schachzentrum feiern kann. Gefeiert wird im HSK Schachzentrum nach diesen drei parallelen Spitzenkämpfen auf jeden Fall, vielleicht aber feiern unsere Gäste fröhlicher als wir?

In den Kreisligen stehen noch zwei Entscheidungen aus.
In der Kreisliga C verlor Werner Krauses HSK 22 (6:10 / 30) mit Olaf Ahrens als vertretendem Teamchef mit 2½:5½ bei den Langenhorner Schachfreunden 2 und muss nun (darf aber auch) hoffen, als (sicherer) Achter die Klasse zu halten.
In der Kreisliga A hat sich Christian Zickelbeins HSK 20 (8:8 / 31 ½) nach drei Siegen in Folge ins Mittelfeld gerettet.
Vor allem aber verteidigte Jones‘ HSK 21 (14:2 / 42½) mit 7:1 gegen den SK Marmstorf 4 den 1. Platz in dieser Staffel! Doch der Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga geht im Endspiel gegen den Zweiten SC Schachelschweine 3 (13:3 / 44) weiter, da auch der SC Diogenes (12:4 / 43) als Dritter noch mitmischt.

Auch in der Kreisklasse A haben wir noch eine Mannschaft mit Aufstiegschancen. Nach dem 5½:2½-Sieg gegen den ähnlich strukturierten, aber etwas ersatzgeschwächten SKJE 6 hat Christian Zickelbeins HSK 25 (11:3 / 33½) als aktuell Zweiter die Chance, mit einem Sieg bei den Langenhorner Schachfreunden 3 am 7. Juni den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen.

„Zusammenbleiben“ war mein Stichwort zur Begründung meiner Wahl der Mannschaft der 7. Runde. Bei meiner Entscheidung für die Mannschaft der 8. Runde scheinen überwiegend sportliche Argumente maßgeblich gewesen zu sein. Das Team hat in 8 Runden elf Ersatz-spieler gebraucht, die miteinander 16 Einsätze hatten, also 25% aller Partien gespielt haben. Erst in der 8. Runde gelang es zum ersten Mal, ein Match ausschließlich mit Stammspielern zu bestreiten. Es gibt einen einzigen Bericht über einen Wettkampf, und der stammt aus der Feder eines Gastautors, der sehr sensibel die schwierige Situation des Teams darstellt, das „unser aller Solidarität und Unterstützung“ „verdient“: Armin Meibauer ging mit drei Einsätzen mit gutem Beispiel voran. Zu Recht lobt er auch den Captain, dass er es immer wieder von Runde zu Runde schafft, acht Bretter zu besetzen und sogar so gut, dass nun in der 9. Runde immer noch der Aufstieg in die Landesliga möglich ist – wenn auch nicht aus eigener Kraft.
Torsten Szobries‘ HSK 5 (13:3 / 42½) ist als aktuell Dritter in der Stadtliga A meine Mannschaft der 8. Runde, obwohl scheinbar „nur“ sportliche Gründe für das Team sprechen. Doch die bloßen Zahlen lassen nicht ahnen, wie wieviel Zusammengehörigkeitsgefühl dann doch in diesem Team steckt, dessen Kern noch Christoph Engelbert um sich versammelt hatte. Angefangen bei Torstens Entscheidung, Christophs schwieriges Amt zu übernehmen, bis hin zu den Einsätzen, die Spielerinnen und Spieler trotz Krankheit auf sich genommen haben, gibt es vieles, was auch das Kriterium Zusammenbleiben erfüllt – nicht zuletzt die Rückkehr des Internationalen Meisters Evgueni Chevelevitch nach langer, langer Pause: Für keine andere Mannschaft hätte er sich ans Brett gesetzt!
Für die Zukunft ist das Zusammenbleiben ein Thema, genauer eine offene Frage. Ich hatte Armins Bericht zur 4. Runde mit einer Anmerkung ergänzt: „Es fragt sich nur, was das „Klassenziel“ eigentlich ist. Der bloße „Klassenerhalt“ dürfte mit 6:2 / 20 Punkten ein zu bescheidenes Ziel sein. Christoph hätte zumindest nach dem Abstieg 2017 vom 2018 verpassten Wiederaufstieg in die Landesliga geträumt, obwohl er natürlich anerkannte, dass sein Team „in die Jahre“ gekommen war, in denen Spitzenplätze in der Landesliga nicht mehr selbstverständlich wären und dass die Stadtliga wohl doch eher der angemessene Ort sein könnte. Ich rege an, dass sich der harte Kern unseres nun gewachsenen Teams einmal über die Saisonziele verständigt.“ Ich vermute, diese Frage ist bis heute nicht beantwortet. Natürlich kann sie nach der letzten Runde konkreter gestellt werden: Ist die Landesliga noch eine Option? Alle wollen lieber sonntags spielen, aber Igor Spiric hat Anfragen aus den höheren Ligen – wie auch Evgueni, der sie ablehnen wird und sogar noch nicht entschieden ist, ob er überhaupt weiter spielen oder zunächst eine Karriere als Schiedsrichter und Trainer anstreben soll. Und dann könnte sich auch eine Kooperation mit der noch abstiegsgefährdeten Mannschaft HSK 9 als sinnvoll ergeben, die mit dem harten Kern von HSK 5 – Christoph Engelberts Freunden Anja Hegeler und Regina Berglitz, Thomas Kastek, Wolfgang Schellhorn und Wolf Gerigk – ein neues starkes Team für die Stadtliga bilden könnte. Viele Möglichkeiten in der Spannung zwischen sportlichen Ambitionen und Teambuilding unter freundschaftlichen Gesichtspunkten … Jetzt aber gratuliere ich HSK 5, meiner Mannschaft der 8. Runde, und wünsche ihr, dass diese Auszeichnung ihr Schwung gibt für die letzte Runde am 21. Juni und die nächtliche Feier nach dem Match gegen Union Eimsbüttel 2 …
Damit es in dieser vorletzten Zwischenbilanz wieder einmal ein paar Schachbilder gibt, greife ich zurück auf Evgueni Chevelevitchs erste Einsätze für den Klub vor fast 20 Jahren, als ich das Vergnügen hatte neben ihm (und Janina Stejskal, inzwischen Puttfarken) zu spielen und fast zeitgleich drei Siege unseres Teams mit ähnlichen Motiven zu erleben:

Wichert,B. Chevelevitch,Evgueni
HMM, BezL TV Fischbek 2- HSK 11, 06.2000 [ChZ]
29...De3! [und Weiß gab auf. Das Matt ist wegen der Fesselung und der Schwäche der Grundreihe nicht abzuwehren. Und Evgueni hatte in der dritten Mannschaft seine dritte Partie gewonnen, mit der Ranglistennummer 276 an Brett 8 immer unterfordert - ob in der Kreisliga (mit HSK 14), in der Bezirksliga (mit HSK 11) oder in der Stadtliga (mit HSK 8).] 0–1

Stejskal,Janina - Taube,Thies
HMM BezL TV Fischcbek 2 - HSK 11 (9.7), 06.2000 [ChZ]
28.Dxg7+ [und Schwarz gab auf – [wegen 28...Txg7 29.Txf8#]] 1–0

Werneke,P. - Zickelbein,Christian
HMM BezL TV Fischbek 2 – HSK 11 (9.6), 06.2000 [ChZ]
Diese Stellung ist „nebenlösig", leider. 1...Txg1+ 2.Kxg1 Dxe2 ist schneller. aber ich wollte so gern Lg2+ spielen: 1...De4+ 2.f3 [2.Df3 Txg1+ 3.Kxg1 Db1#] 2...Lg2+ 3.Txg2 Db1+ [um des Tripel-Matts auf der Grundreihe willen.] 0–1

Schließlich noch eine Übersicht über unsere bisherigen „Mannschaften der Runde“ und die Erinnerung, dass nach dem 21. Juni aus diesem Kreis die Mannschaft der Saison gewählt werden soll:

1.RundeJohann Sanders HSK 12 (Bezirksliga A)
2.RundeSebastian Kurchs HSK 16 (Bezirksliga C)
3.RundeFelix Ihlenfeldts HSK 14 (Bezirksliga B)
4.RundeBernd Grubes HSK 30 (Kreisklasse B)
5.RundeErnst Kunz‘ HSK 8 (Stadtliga B)
6.RundeJones‘ HSK 21 (Kreisliga A)
7.RundeDieter Florens HSK 29 (Kreisklasse B)
8.RundeTorsten Szobries‘ HSK 5 (Stadtliga A)
9.Runde???
Die Schlussbilanz soll spätestens Freitag, 28. Juni, im Netz sein…

Und diese Entscheidung über die Mannschaft der Saison treffen dann bis zur Sitzung des Spielausschusses am 5. Juli die Mitglieder aller Teams per Online Voting.



Christian Zickelbein


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