Endlich war es wieder soweit, jetzt dürfen wir wieder Schach als Mannschaftssport genießen. Donnerstag, 10.1.2019, mussten wir ran als Gastgeber gegen unsere Brudermannschaft von HSK 15. Sebastian Kurch hatte alles wunderbar vorbereitet, wir trafen uns frühzeitig im Klub, konnten in Ruhe alle Bretter aufstellen und selbst das Stellen der Uhren beherrschte Sebastian, so dass unserem Start in der Bezirksliga nichts mehr entgegen stand. Wir starten als Nr. 9, das heißt jede Runde ist Abstiegskampf und so war dann auch HSK 15 favorisiert, doch Schach ist ein Sport und mal sehen, wie wir uns schlagen würden.
Der Wettkampf begann ruhig, die Eröffnungsphasen hatte alle mehr oder weniger gut überstanden. Im Mittelspiel allerdings zeichnete sich doch ein leichtes Übergewicht für HSK 15 ab.
Um 21.30 Uhr endete dann die erste Partie, am siebten Brett spielte Björn Beilfuß gegen unseren Lars-Arne Schrothe. Eigentlich war Lars ganz gut aus der Eröffnung gekommen, doch nun hatte er daneben gegriffen und Björn den vollen Punkt eingefahren. Nur fünf Minuten später glich Michael Schönherr am sechsten Brett gegen Nina Höfner aus. Hier hatte ich eigentlich schon recht früh den Eindruck, dass Michael das aktivere Spiel hatte und nun hatte er sich endgültig durchgesetzt. Weiter zehn Minuten später lagen wir schon wieder hinten. Am vierten Brett hatte Sebastian Kurch gegen Klaus von Bargen das Nachsehen, auch in dieser Partie zeichnete sich das Ende etwas länger ab. Sebastian hatte versucht zu öffnen und noch irgendwie Spannung in die geschlossene Stellung zu bekommen, das ging aber nach hinten los. Klaus gewann das Übergewicht und schließlich die Partie. Wir lagen mit 1:2 zurück.
An den vorderen Brettern standen wir gut, würden wir aber noch genügend Punkte in diesem Wettkampf machen können? Die Hoffnung war durchaus begründet, aber der Weg war noch lang.
Um 22.30 Uhr dann die nächsten Entscheidungen: am achten Brett hatte Jonny Skibb heute gegen Dieter Floren, der bei HSK 15 aushalf, keine Chance. Dieter spielte seine gesamte Routine aus und Jonny hatte dem nichts entgegen zu setzen. Doch fast gleichzeitig konnte Daviti Maisuradze am ersten Brett gegen Andreas ALbers gewinnen. Die Partie ist unsere Partie des Tages, ich empfehle jedem sie nachzuspielen. Ich hatte das große Glück direkt daneben zu sitzen und konnte mich schon seit einiger Zeit auf den vollen Punkt freuen. Herzlichen Glückwunsch an Daviti für die tolle Partie. Wir lagen jetzt 2:3 zurück.
Ein Viertel Stunde später erwischte es Christian Tegethoff der heute mit Schwarz am fünften Brett gegen Carsten Wiegand spielen durfte. Christian spielte so wie er es erfolgreich auch in der Kreisliga gemacht hat, stürmisch nach vorne. Dabei erleidet die eigene Stellung manchmal durchaus auch Schwachstellen, dies nutzte Carsten gekonnt aus, er war der verdiente Sieger und wir lagen 2:4 zurück.
Jetzt spielten nur noch an Brett 3 Mikhail Borshevski gegen unseren Christian Wolf und am zweiten Brett Armin Meibauer gegen Alexander Fumenkov. Wir hättn beide gewinnen müssen, um in diesem Wettkampf doch noch ein Unentschieden holen zu können. Christian und Mikhail Stellung war aber total ausgeglichen, ja eigentlich gab es gar kein Feld, über das die eigenen Figuren in das gegnerische Lager hätten eindringen können. Christian kämpfte trptzdem unverdrossen weiter. Um halb zwölf sah er ein, es geht nichts mehr, also Remis. Wir hatten den Wettkampf damit verloren.
Meine eigene Partie am zweiten Brett war zur Nervenzerreißprobe geworden. Alexander hatte nur noch vier Sekunden auf de Uhr, ich immerhin noch drei Minuten. Da gelingt es mir, Alexander mit einem einzügigen Matt zu bedrohen. Tatsächlich war die Stellung jetzt immer noch Remis, da Alexanders König patt steht braucht er nur mit dem Turm immer neben meinem König Schach zu geben, ich darf ihn wegen Patt nicht nehmen, kann aber diesem Schach nicht entkommen, also Dauerschach. Doch bei nur vier Sekunden sieht Alexander diese mögliche Rettung nicht und wickelt in ein endgültig verlorenes Endspiel ab. Schließlich kann ich ihn mit dem letzten mir verbliebenen Bauern mit 75.h6-h7 mattsetzen.
Am Ende haben wir also mit 3 1/2 : 4 1/2 verloren. Dennoch der Wettkampf hat gezeigt, wir können was und mit etwas mehr Glück hätten wir heute die Niederlage vermeiden können. In zwei Wochen geht es gegen die Schachfreunde 4, dann geht unser Kampf gegen den Abstieg weiter. Die Schachfreunde haben ihren ersten Wettkampf mit 2:6 verloren, also da muss was gehen.