HSK 16: Dritte Niederlage am vierten Spieltag -Trainer gefeuert

Ja, würden wir Fußball spielen wäre alles viel einfacher. Wir würden jetzt den Trainer wechseln und dann hoffen, nun wird alles besser. Aber wir spielen Schach in der Bezirksliga C und wir haben gar keinen Trainer. Doch wir sind ja die Mannschaft der zweiten Runde geworden und haben ein Training mit einem Spitzentrainer gewonnen. Den Trainer kennen wir schon, denn Felix Meißner hat uns ja selbst in der dritten Runde geholfen, und nun freuen wir uns auf die Pause bis zur fünften Runde am 29.3.2019. In der Zwischenzeit werden wir das Training mit Felix haben, und dann wird alles besser, soll heißen, wir nehmen den Abstiegskampf an und werden unser Bestes geben. Darauf freuen wir uns wirklich.

Doch nun zur traurigen Realität, der vierten Runde, wo wir einen Heimkampf gegen Sasel 2 hatten. Die DWZ Zahlen ließen einen ausgeglichenen Wettkampf erwarten, doch wir wurden eines Besseren belehrt.

19 Uhr, der Saal war nur für uns, das heißt, nur zwei Bretter pro Tischreihe, schön ruhige Atmosphäre, kein Kampf um die Uhren mit blauem Strich, die einzigen die ich bedienen kann, sondern alles total harmonisch. Anpfiff.

Kurz nach 20 Uhr kommt Michael Schönherr und meldet einen schnellen Sieg am sechsten Brett gegen Ronald Levin. Michael hat wie immer gespielt, Ziel ist der gegnerische König, diesmal stellte Ronald dabei einen Turm ein, und somit hatte Michael gewonnen. Wir führten 1:0. Ich dachte jetzt ist es Zeit, einmal schauen zu gehen, wie haben denn die anderen die Eröffnung überstanden. Eigentlich kam ich zufrieden zurück, war doch nur meine eigene Stellung aus dem Ruder gelaufen.

Dann in nur einer halben Stunde die Wende zum Schlechten. Zunächst kam Christian Wolf zu mir und berichtete, er hätte zunächst einen Bauern eingestellt. dann noch einen Läufer und nun schließlich verloren. Am dritten Brett hatte also Sven Alba gewonnen. Ich selbst war irgendwie auch von allen guten Geistern verlassen und hatte ohne irgendwelche Kompensation eine Qualität gegeben, die mir Dario Carapina am zweiten Brett dann allerdings unter Bauerngewinn wieder zurück gab, aber da blieb ja noch der Bauer und das hatte Dario deutlich besser eingeschätzt als ich, seinen Siegszug zur Grundreihe konnte ich nicht stoppen. Den Punkt hatte Dario verdient gewonnen. Wir lagen nunmehr mit 1:2 zurück, aber da liefen ja noch fünf Partien.

Meine Einschätzung, dass zumindest Daviti deutlich gewinnen würde, erwies sich als vollkommen falsch. Daviti griff am ersten Brett gegen Hans-Werner Reinisch zwar unentwegt an, aber das Turmopfer zu dem er sich nun entschied, war völlig überzogen. Hans-Werner nahm den Turm und griff nun mit Mehrmaterial seinerseits Davitis König entscheidend an. Daviti gab auf. Statt 2:2 stand es um 22 Uhr auf einmal 1:3.

Was könnten wir noch erreichen? Ich betrachtete die restlichen vier Bretter. Kleinste Vorteile bei Sebastian, Peter und Jonny und eine sehr schwierige aber chancenreiche Stellung bei Christian. Optimist wie ich bin, dachte ich immer noch an ein mindestens 4:4.

Jetzt um 22.30 Uhr fing die Phase der ersten Zeitnot an. Auf unserer Seite waren Sebastian und vor allem Christian davon betroffen. Sebastians minimale Vorteile hatten sich auch verflüchtigt. Am vierten Brett einigten sich Sebastian Kurch und Thomas Ruider konsequenter Weise auf Remis. Danach stand es 1½ : 3½. Und am fünften Brett hatte Christian Tegethoff gegen Jürgen Grötzbach in der Hektik der letzten Züge vor der Zeitkontrolle, doch ein wenig daneben gegriffen. Sein Gegner bot Remis an, Christian bekam von Sebastian den Wunsch mit auf den Weg, doch weiterzuspielen und alles zu probieren, und vielleicht doch noch den vollen Punkt einzufahren, den wir ja so dringend gebrauchen würden. Christian folgte diesem Wunsch und wie so oft in solchen Situationen, es war Jürgen der Oberwasser bekam, einen Turm und damit die Partie gewann. Jetzt war der Wettkampf endgültig entschieden. Sasel führte mit 4½ : 1½.

23.30 Uhr die erste Zeitkontrolle war vorbei, die Verlängerung lief. Am siebten Brett hatten Jonny Skibb und Marc Heiderich alle Figuren abgetauscht. Jeder hatte noch sechs Bauern, die so platziert waren, dass kein König ins gegnerische Lager kommen konnte. Somit war Remis das gerechte Ergebnis. Für Jonny habe ich mich darüber gefreut, diesmal ist er nicht um den verdienten Lohn seiner Arbeit gebracht worden, er hat sich bis zum Ende konzentriert, alles richtig gemacht. So wollen wir dich auch in den nächsten Runden sehen, dann wird auch mal wieder eine Gewinn herausspringen.

Peter Grotrian hatte am achten Brett gegen Jörg Harbke eine für ihn typische Partie gespielt. Peter greift immer völlig unerschrocken an und interesiert sich dabei nicht so wirklich für die Material-Bilanz. So auch heute. Am Ende hatte Peter noch Turm und Läufer, Jörg nur zwei Springer als Figuren. Aber die Bauern, Peter deren zwei Jörg immerhin sechs, viele von denen verbundene Freibauern. Es sah also schlecht aus für Peter, der aber weiter angriff. Und so konnte er sich tatsächlich in eine Zugwiederholung flüchten, irgendwie bestehend aus Matt Drohung und Schach geben. Am Ende dieser Schlacht also ein friedliches Remis.

Diesen Heimwettkampf haben wir nun hoch verloren, mit 5½ : 2½ hieß der verdiente Sieger Sasel 2. Uns bleibt die Hoffnung im bevorstehenden Training mit Felix Meißner soviel zu lernen, dass wir den Klassenerhalt doch noch schaffen. Potenzial haben wir genug, rufen wir es ab!



Armin Meibauer

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