Bezirksliga C: HSK 16 – Langenhorner Schachfreunde
Die Langenhorner Schachfreunde auf dem Weg zurück in die Stadtliga

Am Donnerstag Abend war es soweit, wir durften zu Hause gegen den Tabellenführer aus Langenhorn antreten. Der Turniersaal war leer, nur wir durften spielen, damit hatten wir ganz viel Platz, eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre. Und wir hatten uns viel vorgenommen, letzte Woche hatten wir bei den Schachelschweinen ein Unentschieden erkämpft, würde heute so etwas auch möglich sein? 

Um 20 Uhr ging ich mir die Bretter ansehen und fand, eigentlich alle standen ganz okay, Frank Neldner hatte sogar eine klare Gewinnstellung erreicht. Also blieb ich optimistisch. Doch dann kam alles anders und auch noch ganz schnell. Zunächst André Frank, heute gab’s am vierten Brett gegen Peter Schmidtke eine Niederlage. André meinte, er wisse jetzt, dass er gar kein Schach mehr spielen könne, und ich möchte ihn bitte in den nächsten Runden nicht mehr berücksichtigen. André, so geht es uns doch oft, nimm's nicht zu tragisch, auch Du wirst wieder gewinnen. Die Schachfreunde Langenhorn waren heute einfach zu gut für uns, nicht nur für Dich – eigentlich gehören sie ja auch in die Stadtliga, wohin sie nach drei Jahren endlich zurück wollen.

Um 21.30 Uhr hatte dann auch Christian Tegethoff (Brett 5) gegen Michael Weithart verloren. Immerhin hat Michael auch mehr als 300 DWZ Punkte mehr als Christian.
Eine halbe Stunde später war dann eigentlich alles entschieden. Ich verlor am zweiten Brett gegen Peter Solar. Bewusst hatte ich mich entschieden, den Bauern auf b2 zu opfern für vermeintlichen Angriff, doch dann musste ich auch noch den a-Bauern geben und vom Angriff war auch nichts zu sehen, der Punkt war weg. Am siebten Brett verlor Pater Grotrian gegen Wilfried Rühr. Die gemeinsame Analyse am Ende zeigte, dass beide viele Chancen ausgelassen hatten, Wilfried aber stetig sein Mehrmaterial vergrößerte. Nun verlor auch noch Michael Schönherr am sechsten Brett gegen Rolf Marquardt. Auch hier hatte die 200 DWZ Punkte mehr zugeschlagen. Wir lagen jetzt etwas frustriert mit 0:5 zurück.

Aber nur zehn Minuten später kam unsere große Stunde. Frank Neldner hatte am achten Brett gegen Uwe Neumann gewonnen. Die wunderschöne (lange) Kurzpartie ist unsere Partie des Tages. Es stand nur noch 1:5.

Schließlich beendete Christian Wolf am dritten Brett seine Partie mit Gerhard Friedlieb. Ein Läuferendspiel war entstanden und Christian hatte alle seine Bauern auf die schwarzen Felder bewegt, während die Läufer auf den weißen Feldern übers Brett wandelten. Gerhard sah ein, dass er hier nicht weiterkommen würde, also Remis.

Zum Schluss spielte nur noch Daviti Maisuradze am ersten Brett gegen Ulrich Thießen. Eigentlich war die Stellung geschlossen gewesen, doch nun hatte Daviti sie geöffnet, was irgendwie nur Ulrich nützte.  Der Druck auf Davitis König nahm zu, Materialverlust war unvermeidlich, der Punkt war weg.

Wir hatten mit  1½ : 6½ verloren, aber noch haben wir drei Runden Zeit zu zeigen, dass wir doch nicht absteigen. Bereits am 16.April spielen wir beim Bille SC 2, ein ganz wichtiger Wettkampf für uns. 

[Event "HMM BezLiga C / HSK 16 - Langenhorn"] [Site "?"] [Date "2019.04.04"] [Round "6.8"] [White "Neldner, Frank"] [Black "Neumann, Uwe"] [Result "1-0"] [ECO "C43"] [WhiteElo "1440"] [BlackElo "1653"] [Annotator "Armin Meibauer"] 1.e4 e5 2.Nf3 Nf6 3.d4 exd4 4.e5 {[#]} 4... Nd5? {Das ist bereits ein Fehler, den Frank wunderbar ausnutzt.} (4... Ne4) 5.Qxd4 Ne7? (5...Nb6) 6.Bc4 Nbc6 7.Qf4! {[#]} 7...d5 {Was sonst?} (7...Nf5 8.Bxf7+ (8.Qxf5 d5) 8...Kxf7 9.Ng5+ Ke8 10.Qxf5 Qe7 11.Nc3 Qxe5+ 12.Qxe5+ Nxe5 13.Nd5 {hilft auch nicht.}) 8.exd6 Nf5 9.Qe4+ Be7 10.dxe7 Qxe7 11.Qxe7+ Nfxe7 12. O-O {und Weiß hat eine solide Figur mehr. Tatsächlich spielte Uwe nun noch bis zum 53. Zug weiter, was aber das Leiden nur verlängerte. Die Partie war entschieden und Frank hatte verdient gewonnen.} 1–0


Armin Meibauer

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