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C 3 - Favoritensieg und Stanis Bombenturnier

Stefan Haack hatte sich 2006 in der B-Klasse behauptet, aber im Herbst 2007 war er gesundheitlich angeschlagen und zugleich beruflich stark belastet. Er wollte dennoch wie jedes Jahr das Klubturnier mitspielen, sich aber die harten Partien in der B-Klasse nicht zumuten. So wertete er durch seine Teilnahme die C3-Gruppe auf und behauptete sich standesgemäß mit 1 ½ Punkten Vorsprung an der Spitze; seine 7 ½ aus 9 bestätigten „standesgemäß“ seine DWZ-Erwartung (+2).
Seine einzige Niederlage musste Stefan gegen Dr. Hanns Schulz-Mirbach hinnehmen, der mit Stanislaw Frackowiak den 2. Platz teilt, aber mit der schlechteren Wertung Dritter wurde und ebenfalls seine DWZ-Erwartung exakt bestätigte. Stanislaw dagegen spielte ein sensationelles Turnier und verbesserte sich um 94 DWZ-Punkte. Seine gute Leistung belegt als Beispiel die Partie gegen seinen Mannschafts- und Reisekameraden zu manchem Schachturnier Werner Haack, gegen den er nicht nur gewohnt sicher, sondern auch mit taktischem Biss spielte:

Frackowiak,Stanislaw (1679) - Haak,Werner (1837)
HSK Klubturnier C3-Klasse Hamburg (5.2), 09.11.2007

Nach seinem letztem Zug 24...Lc8-b7 erlebte Werner eine Überraschung: 26.Sd5! Dd6 (25...cxd5 26.Lh7+!) 27.Sxe7+ Dxe7 28.Sd4 Sf6 29.Sf5 Dc7 30.Sg3 Te8 31.Se4 Sd5 und in der folgenden Stellung hätte Stanislaw noch einmal das Abzugsmotiv ausspielen können:

Statt 32.Lb3 war auch 32.Txd5! cxd5 33.Sf6+ Kf8 34.La4 möglich, aber Stanislaw ließ trotz der schwarzen Angriffsversuche nichts mehr anbrennen: 32...De7 33.Lxd5 cxd5 34.Sc3 Td8 35.Td4 Td6 36.Tcd1 Tg6 37.Sxd5 Dg5 38.De4 Kf8 39.f4 Dg3 40.fxe5 Dxh3 41.T1d2 De6 42.Dh4 Tg5 43.Sc7 Dxe5 44.Td8+ Ke7 45.Te8+ 1-0

Den 4. Platz belegte Karim Jami in seinem ersten Klubturnier mit 5 ½ Punkten. Karim neigt noch dazu, seine Stellungen gelegentlich zu überreißen und so gab es eine Eröffnungspanne gegen Stefan Haack und Endspielniederlage gegen Maurice Prager, doch in einem kreativen und scharfen Königsgambit gegen Dr. Hanns Schulz-Mirbach kam er seinem besten Schach schon sehr nahe.
Maurice Prager gewann als Fünfter mit 5 aus 9 noch 18 DWZ-Punkte: Niederlagen gegen die drei Besten im Turnier standen Erfolge gegen die untere Tabellenhälfte gegenüber; besonders beachtlich der Endspielsieg gegen Karim.
Auch Helmut Jürgens, mit vier Punkten gleichauf mit Werner Krause, bekam noch einmal 9 DWZ-Punkte dazu, dennoch schöpft er sein Potential nicht aus - er zieht einfach so schnell wie Lucky Luke, und so fallen immer wieder mal Schatten auf sein Spiel. Werner Krause war gar nicht mit sich zufrieden: Schule, Umzug, nahendes Alter, der allgemeine Schach-Weltschmerz ließen ihn mehrfach nach verpassten Chancen stöhnen: „Ich geb’s auf!“ Aber das kann er seiner Mannschaft HSK 21und uns allen nicht antun, und so wird er im nächsten Jahr wieder angreifen, dann sitzt er auch sicher im neuen Haus.
Gerald Schwerdtfeger und Werner Haak haben mit nur 3 Punkten natürlich nicht ihr bestes Turnier gespielt und mussten auch ein paar DWZ-Federn lassen, aber schon die Mannschaftskämpfe bieten ihnen Gelegenheit, sie sich zurückzuholen.
Leider musste Carmen Britschgi nach fünf beruflich stark belasteten Runden zurücktreten, so dass sie in der Wertung blieb und auf dem letzten Platz landete: Eigentlich wollte sie, beruflich und in der Familie mit kleinen Kindern angespannt und vermutlich auch enttäuscht, den Rücktritt mit dem Austritt aus dem Klub verbinden, aber nun spielt sie doch noch weiter für die Frauen-Teams des Klubs und hoffentlich auch mal für Werner Krauses HSK 21: Ich würde mich freuen, wenn dann der Spaß am Schachbrett zurückkäme und Carmen bei uns bliebe!

ChZ

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