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Ein Aufsteiger richtet sich in der C-Klasse ein

Für mich war das Klubturnier 2007 als Aufsteiger aus der D- in die C-Klasse eine große Herausforderung. Die Organisation klappte, auch hier wurde Aufbauhilfe gern angenommen, obwohl es nicht in allen Runden notwendig war, zu helfen. Mir ist aufgefallen, dass zu Beginn der ersten Runde der Spielsaal voll besetzt war, zur letzten Runde spielten etwa nur noch die Hälfte der Teilnehmer. Ich kann mich noch genau an den Beginn der 3. Runde erinnern. Hier kam mein Gegner nicht rechtzeitig, so dass ich Zeit und Gelegenheit hatte, einmal die aushängenden Turniertabellen zu studieren. Dabei fiel mir auf, dass in jeder Tabelle noch zwei bis drei Teilnehmer am Tabellenende mit 0 Punkten standen, in unserer aber nur einer - ich. Sollte das heute anders werden, wenn mein Gegner nicht rechtzeitig kommt, oder schaffe ich einen halben Punkt gegen diesen ebenbürtigen Gegner? Sein Erscheinen riss mich aus den Gedanken und los ging’s. Leider waren meine Gedanken schneller als das Spiel, und schon im dritten Zug passierte das Malheur: Nach 1. e4 e5, 2. Lc4 d6, 3. Sf3 … wollte ich erst den Läufer nach e7 und dann Springer f6 spielen und hatte plötzlich zuerst den Springer in der Hand! Egal wohin, die Stellung ist hin und Figurennachteile obendrein, was mein Gegner auch sofort ausnutzte. So habe ich mich, immer auf der Flucht vor weiteren Nachteilen oder Mattstellungen, weiter über das Brett gequält, wobei die Figuren an Anzahl abnahmen. Nach dem 30. Zug stand ich mit einem Springer und drei Bauern sieben Bauern gegenüber; eigentlich verloren, denn ein Springer allein kann keine 4 Bauern aufhalten. Zu meinem Glück fand mein Gegner nicht immer die richtigen Züge. Nach dem 63. Zug sah es schon etwas anders aus, der Springer stand mit zwei Bauern nur noch vier Bauern gegenüber, wobei anschließend auf jeder Seite ein Bauer fiel.

Finck,Peter-Kristian (1521) - Bischoff,Roland (1514)

Hier wäre es für Weiss chancenreicher den Bauern a6 zuerst zu schlagen. [Doch auch nach 64.Kxa6 Ke7 65.b5 cxb5 66.axb5 Sc7+ 67.Kb6 Sxe6 hat Schwarz keine Probleme.] Aber es geschah: 64. Kxc6 Sxb4 65. Kd6 a5 66. c6 Sa6 67. c7 Sxc7 Und mit dieser Zugkombination hatte ich das Remis in der Tasche. 68.Kxc7 Ke7 69.Kb6 Kxe6 70.Kxa5 Kd7 71.Ka6 Kc8 Hier steht der weiße König seinem Bauern selbst im Weg. 72.Ka7 Kc7 73.a5 Kc8 ½-½
Im übrigen hätte ich im gesamten Turnier - nach meiner Partienanalyse - bei besserer Konzentration über meine erreichten drei Punkten hinaus mindestens 1 ½ Punkte mehr haben müssen.

Roland Bischoff

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